Weihnachtsgrüße

Der Weihnachtsbaum
(Auszug)

Blüh' denn, leuchte, goldner Baum,
Erdentraum und Himmelstraum,
Blüh und leucht' in Ewigkeit
Durch die arme Zeitlichkeit!

Sei uns Bild und sei uns Schein,
Daß wir sollen fröhlich sein,
Fröhlich durch den süßen Christ,
Der des Lebens Leuchte ist.

Sei uns Bild und sei uns Schein,
Daß wir sollen tapfer sein
Auf des Lebens Pilgerbahn,
Kämpfend gegen Lug und Wahn.

Sei uns Bild und sei uns Schein,
Daß wir sollen heilig sein,
Rein wie Licht und himmelklar,
Wie das Kindlein Jesus war.
(Ernst Moritz Arndt)

Liebe Bürger,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und lässt uns etwas sprachlos zurück. In den Vereinigten Staaten haben die Bürger Donald Trump zu ihrem Präsidenten gewählt. Und auch in Deutschland, wie in anderen europäischen Staaten, fühlen sich die kleinen Trumps im Aufwind. Populistische Sprüche und Anfeindungen gegen Minderheiten, Medien und Politiker sind offensichtlich ein probates Mittel, um auf Stimmenfang zu gehen. Immer öfter hört man, es sei ein postfaktisches Zeitalter angebrochen. Die gefühlte Realität ist für immer mehr Bürger wichtiger als Zahlen, Statistiken und Fakten.

Wundern braucht einen diese Entwicklung nicht. Leider verspielt die Politik allzu oft aus strategischen Überlegungen heraus das Vertrauen der Bürger. Das beste Beispiel ist das Vorgehen unserer Landesregierung bei der angestrebten Gebietsreform. Weil die Kritik aus allen Regionen Thüringens immer deutlicher wird und sich Widerstand regt, legt die Landesregierung eine teure Werbekampagne auf. Dem Bürger wird darin suggeriert, gegen diese Reform könne man nicht sein. Thüringen wird in der Kampagne als leeres Blatt dargestellt, überzogen mit einem kleinkarierten Muster. Dieser grafische Fehlgriff passt leider nur allzu gut zum beratungsresistenten und kompromisslosen Durchdrücken der vermeintlichen Reform. Die historisch gewachsenen regionalen Unterschiede, die Ecken und Kanten unseres Freistaates werden ignoriert. Wer nicht in die Schablone passt, soll geopfert werden. Die Realität vor Ort - Leistungsfähigkeit, Erfahrung und Tradition - spielt in der Analyse keine Rolle mehr. Unser Landrat Hans-Helmut Münchberg hat daher der Landesregierung attestiert, selber zum postfaktischen Zeitalter beizutragen. Weil Ideologien und „gefühlte“ Wahrheiten das Handeln bestimmen und Tatsachen und Fakten bewusst missachtet werden.

Umso wichtiger ist es, selbstbewusst in den Meinungswettstreit einzutreten und sich mit guten Argumenten Gehör zu verschaffen. Die Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße wird weiter ihren Idealen folgen und für unsere Dörfer und ihre Bürger streiten. Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, die Gemeinden Kromsdorf, Rohrbach und Leutenthal einzugliedern. Ein entsprechender Antrag wird nun mit fachlichen und rechtlichen Argumenten untermauert. Gleichzeitig bin ich als Bürgermeister ermächtigt worden, notfalls Rechtsmittel geltend zu machen, um den verfassungsrechtlich garantierten Vertrauens- und Bestandsschutz unserer Landgemeinde zu wahren. Diesen Weg werden wir nun konsequent verfolgen.

Die Kraft, die wir als Landgemeinde für diesen Weg brauchen, können wir aus den eigenen Werten schöpfen. Wir haben das große Glück unsere Landgemeinde mit Persönlichkeiten zu gestalten, die sich mit Herz und Verstand einbringen.
Mein besonderer Dank als Bürgermeister gilt daher den Mitarbeitern der Verwaltung, den Ortschaftsbürgermeistern, den Mitgliedern des Gemeinderates und der Ortschaftsräte, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und den vielen hunderten engagierten Vereinsmitgliedern.

Ich wünsche allen Bürgern auch im Namen des Gemeinderates und der Mitarbeiter der Verwaltung eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Herzlichst

Ihr Bürgermeister
Thomas Gottweiss